11. 9. 09: Präsentation der Kollektion „a woman under the influence“ von mija t. rosa
Morgen, Freitag 11. September 2009, präsentiert die Designerin Julia Cepp ihre aktuelle Kollektion „a woman under the influence“ ihres Labels mija t. rosa im Wiener WUK.
Viele Bilder derselben werden auf der Website nicht geboten – man beschränkt sich auf ein – durchwegs sehr gut funktionierendes – Teaser-Foto und umschreibt das zu Erwartende wortreich, wodurch sich in meinem Kopf schon ein ganz eigener Film entwickelt hat:
Nichts kann eine Frau so deplatziert erscheinen lassen wie ein unpassendes Kleid. Zeigt man zu viel Haut und wirkt frivol? Oder zu wenig und damit prüde? Welches Outfit ist einem offiziellen Anlass angemessen? Oder einem bestimmten Ort? Dem eigenen Alter, Körper, Habitus? Sich in der Wahl der Kleidung zu vergreifen, heisst allen zu offenbaren, dass man seinen Platz in der Gesellschaft nicht kennt.
Es bedeutet, aus der Rolle zu fallen. Den Rollenzuschreibungen als Ehefrau, Geliebte, Mutter oder Geschäftsfrau nicht zu genügen. Man fühlt sich daneben, ver-rückt, und man kann es sehen. Für das Jahresprojekt „a woman under the influence“, dessen Titel auf den gleichnamigen Film von John Cassavetes aus dem Jahr 1974 zurückgeht, widmet sich mija t. rosa einer Auseinandersetzung mit dem viel zitierten und stark weiblich konotierten Rand des Nervenzusammenbruchs.
Das zentrale Kleidungsstück bei dieser Arbeit ist das Kleid, als Symbol für gesellschaftliche Normierung. Transparenz, Saumhöhe, Ärmel, Taillierung, Farbe, beinahe jedes Detail ist bereits mit Bedeutung belegt. Diese symbolische Vielschichtigkeit ist das Thema jedes einzelnen Modells: Es geht nicht darum Kleider für einen bestimmten Zweck zu entwerfen oder die Grenzen des Ausgefallenen auszuloten. Ein mija t. rosa Kleid soll den Frauen entsprechen für die es entworfen ist: Voller Widersprüche, unangepasst, launisch und dennoch vollkommen.
Garderobe für den Film des Lebens also. Mal sehen ob mein Kino im Kopf mit den tatsächlichen Modellen mithalten kann – oder auch umgekehrt. Als alte Cineastin, die der Figur der Femme fatale auch ihre Diplomarbeit gewidmet hat, bin ich ich morgen selbstverständlich dabei!
Freitag, 11. September 2009, Beginn: 20 Uhr
Projektraum im WUK, Währinger Straße 59, 1090 Wien
Um Anmeldung wird gebeten: www.mija-t-rosa.com/anmeldung